Ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl in der Hand bzw. den Fingern wird bereits als Sensibilitätsstörung eingestuft. Da unsere Hand das wichtigste Werkzeug zum Schreiben und Arbeiten ist, sollte man diese Symptome nicht einfach ignorieren. Besonders gefährdet sind Personen die feine Handarbeiten ausführen, komplizierte und astrengende Bewegungen machen oder viel am Computer schreiben.

Was sind Sensibilitätsstörungen
Sensibilitätsstörungen können bei immer wiederkehrende – motorische Bewegungsabläufe mit der Hand entstehen. Dabei wird der Nerv in der Hand permanent beanspruch und im Weiteren auch gereizt. Diese Reizungen führen zu Wahrnehmungsstörungen in den Händen oder einzelnen Fingern. Natürlich sind andere Krankheiten, die diese Störungen als Begleiterscheinungen haben nicht ausgeschlossen.

Ursachen für Sensibilitätsstörungen
Der Ursprung für diese Störung kann unterschiedliche Gründe haben. Einerseits kann die Empfindungsstörung durch Handgelenksentzündungen wie Rheuma oder Schilddrüsenerkrankungen ausgelöst werden. Ein eingeklemmter Nerv kann aber auch der Grund für diese Sensibilitätsstörung darstellen. Dabei tritt ein sogenanntes Skalenus-anterior-Syndrom auf, das einen eingeklemmten Ellennerv als Ursache hat. In den meisten Fällen tritt ein sogenanntes Karpaltunnel-Syndrom auf.

Betroffen von diesen Störungen ist dabei der Mittelhandnerv (Nervus medianus). Dieser verläuft in der Innenseite des Handgelenkes und ist im Handwurzelkanal oder Karpaltunnel sehr dicht an andere Knochen und Fasern zu finden.
Durch die permanente Bewegung in unserem Handgelenk wird dieser Nerv stark beansprucht. Er wird je nach Bewegungsablauf, gestreckt, gequetscht oder gezerrt. Sollte dieser Zustand permanent auf den Nerv einwirken, kann es zu einer Überlastung – Überbeanspruchung kommen. Dabei treten Symptome wie Kribbeln oder Schmerzen in der jeweiligen Region auf.

Dadurch dass der Mittelhandnerv für zahlreiche Bewegungen in der Hand zuständig ist, werden auch die anderen Bewegungen wozu beispielsweise die Finger zählen eingeschränkt.

Symptome für eine Sensibilitätsstörung
Bei einer dauerhaften und einseitigen Beanspruchung der Nerven kann es zu der Sensibilitätsstörung in der Hand oder den Fingern kommen. Die Symptome äußern sich in einem Kribbeln oder Taubheitsgefühl bzw. begleitenden Schmerzen. Die Symptome können dabei nicht nur in einem einzelnen Finger auftreten sondern auch in der ganzen Hand.

In der Regel treten diese Störungen zuerst nur manchmal in der Nacht auf. Mit der Zeit können sich die Symptome häufen und während der Arbeit mit begleitenden Schmerzen auftreten. Nach einer bestimmten Zeit können die Sensibilität Störungen (Akroparästhesie) chronisch werden.

Behandlung von Sensibilitätsstörungen
Das schnellstmögliche, das Sie bei einer auftretenden Störung wie Kribbeln oder Taubheit tun können ist das Reiben ihrer Hände bzw. des Handgelenks. Versuchen Sie dabei auch eine Faust auf und zu, zu machen bzw. die Hand zu schütteln.

• Behandlung mit Medikamenten
  Die Behandlung der betroffenen Nerven kann über verschrieben Medikamente erfolgen. Dabei kommen spezielle Mittel zum Einsatz, die Entzündungshemmend wirken. Es kann aber auch eine Spritze mit Kortison an der betroffenen Stelle zum Einsatz kommen. Sollten die Symptome erneut auftreten besteht die Möglichkeit, dass die Behandlung mit der Spritze wiederholt wird. Zur Schmerzlinderung ist es möglich eine Schiene in der betroffenen Region tragen.
• Operation
  Sollte die Kortison Spritze die Beschwerden nicht beseitigen, so gibt es eine weitere Möglichkeit über einen Chirurgischen Eingriff. Dies ist notwendig wenn sich die Beschwerden verschlimmern bzw. ein Gefühlsverlust in den Fingern auftritt. Der Eingriff selbst für die Freilegung des Nervs ist relativ harmlos. Es wird ein Band im Arm durchtrennt und so der Nerv wieder frei gelegt.

Alternative Behandlungsmöglichkeiten

• Akupunktur: Die Akupunktur ist eine Alternative zur Kortison Spritze. Die Behandlung mit der Nadel beim Karpaltunnel-Syndrom sollte allerdings gleich beim Auftreten erster Beschwerden erfolgen.
• Neuraltherapie: Bei dieser Therapie werden Procain oder Lidocain unter das Bindegewebe der Betroffenen Region gespritzt. Diese Behandlungsmethode wurde bereits schon sehr erfolgreich angewendet.

Sensibilitätsstörung vorbeugen
Sorgen sei für mehr Abwechslung in Ihrem Bewegungsablauf. Vermeiden Sie permanente Belastung durch die gleiche Bewegung in der Armregion. Auch während dem Schlafen sollten Sie den Arm nicht aus dem Bett hinaus hängen lassen. Bei auftretenden Beschwerden empfiehlt es sich gleiche eine schonende Schiene zu verwenden.

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