Schlaganfall

Ein Schlaganfall, auch Gehirnschlag oder Hirninfarkt genannt, tritt ganz plötzlich, aus heiterem Himmel auf. Er betrifft zwar in den meisten Fällen ältere Menschen, aber auch in jungen Jahren kann man nicht unbedingt sicher davor sein. Ein Schlaganfall entsteht durch Gefäßverschlüsse im Gehirn (Ischämischer Schlaganfall) oder auch durch Gehirnblutung (Hämorrhagischer Infarkt), wodurch das Hirngewebe nicht mehr ausreichend oder gar nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird und dadurch abstirbt. Der Mediziner spricht hierbei von neurologischen Ausfällen. Die Ausfälle können den Bewegungsapparat des Körpers betreffen, das heißt es treten Lähmungserscheinungen auf, oftmals wird auch das Sprachzentrum im Gehirn in Mitleidenschaft gezogen und das macht sich durch mehr oder minder starke Sprachstörungen bemerkbar.

Ein Schlaganfall ist immer ein medizinischer Notfall, da es hier wirklich um Sekunden geht. Unterversorgtes Gehirngewebe kann bereits innerhalb von 2 Minuten absterben und je eher der Patient fachlich behandelt wird, um so weniger Hirngewebe stirbt ab.

Ursachen für einen Schlaganfall
Das Gehirn muss ständig mit frischem Blut versorgt werden, da es nicht die Möglichkeit hat, Sauerstoff oder Nährstoffe zu speichern. Entgegen vielen anderen Körperteilen und Organen hat unser Gehirn keine Notlaufeigenschaften. Wandern also Blutgerinnsel, so genannte Thromben, in das Gehirn und verstopfen dort die Gefäße, kommt es zu einer Unterversorgung von Teilen des Gehirns mit Sauerstoff und nach ca. 2 Minuten beginnen die ersten Gehirnzellen abzusterben. Ähnlich verläuft es auch bei Gehirnblutungen durch gerissene oder geplatzte Gefäße als Ursache von Bluthochdruck. Hierbei unterbleibt zum einen die Versorgung der entsprechenden Gehirnregion mit Blut, also auch mit Sauerstoff, zum anderen kann auch das austretende Blut Druck auf die betroffenen Regionen des Gehirns ausüben und diese dadurch negativ beeinflussen.

Welches sind die Symptome für einen Schlaganfall?
Es ist sehr wichtig, die Symptomatik eines Schlaganfalls zu erkennen, denn je eher eine spezielle Behandlung gegen einen Schlaganfall erfolgt, desto mehr Spätschäden können vermieden werden. Die einzelnen Symptome des Schlaganfalles sind:

Einseitige Lähmungen des Körpers mit schief gestelltem Gesicht, Taubheitsgefühle in Beinen oder Armen, Sprachstörungen, akut auftretende starke Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Übelkeit mit Übergeben, Verringerung/Verlust des Gehörs, Orientierungsprobleme, Bewusstlosigkeit oder Verwirrtheit.

Sollten diese Symptome in leichter Form auftreten, aber schnell wieder nachlassen, ist keine Entwarnung zu geben, denn es könnte sich schon dabei um einen leichten Vor-Schlaganfall (TIA) gehandelt haben. Es ist unbedingt ein Facharzt zu konsultieren, um dem ansonsten in gewisser Zeit folgenden Schlaganfall vorzubeugen. Dieser Vor-Schlaganfall kann genauso wie der Schlaganfall das Hirngewebe schädigen und ist keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen.

Die Behandlung
Die Behandlung bei einem Schlaganfall ist eigentlich zweigeteilt. Als erstes ist da die Notversorgung vor Ort und die klinische Notversorgung und als zweites erfolgt eine, von der Stärke des Schlaganfalls abhängige, mehr oder minder lange Rehabilitation.
Jeder Patient mit Verdacht auf einen Schlaganfall ist als Notfall zu behandeln und jede Sekunde zählt. Der Betroffenen sollte umgehend in eine Spezialabteilung des Krankenhauses, die so genannte “Stroke-Unit” eingeliefert werden. Diese Stroke-Unit ist eine auf Schlaganfall spezialisierte Station, wo der Patient die bestmögliche Behandlung erfährt.

Zur klinischen Notversorgung zählt auch die Lysetherapie, bei der mittels geeigneter Medikamente versucht wird, den Thrombus aufzulösen. Allerdings sollte sich der Arzt vorher versichert haben, das es sich nicht um eine Gehirnblutung handelt. Dies kann mittels einer Computertomografie (CT) geschehen. Zusätzlich zur Lysetherapie oder wenn diese nicht möglich ist, werden Blutverdünnende Medikamente gegeben um die Bildung weiterer Verschlüsse zu verhindern und die Blutzirkulation zu erleichtern. Neben der Behandlung des akuten Schlaganfalls gilt es vorrangig, einen weiteren Schlaganfall zu verhindern.

Während der akuten Klinikbehandlung ist möglichst zeitgleich mit der Rehabilitation zu beginnen, um die Folgen des Schlaganfalls zu mindern und die dadurch ausgefallenen Körperfunktionen wiederherzustellen. Durch spezielle Therapeuten sollen durch gezielte Anwendungen die Bewegungsprobleme behandelt werden, durch Sprachtherapeuten wird den Patienten bei geschädigten Sprachzentrum professionell das Sprechen wieder beigebracht, rundum, es wird versucht, die Tätigkeiten von den geschädigten Hirnteilen auf die Unversehrten zu übertragen.

Vorsorge gegen Schlaganfallrisiko
Um einem möglichen Schlaganfall vorzubeugen gilt auch hier wieder, wie bei so vielen Krankheiten: Eine gesunde und vernünftige Lebensweise ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung. Dazu gehört der regelmäßige Verzehr von Obst und Gemüse, eine fettarme Ernährung um den Cholesterinspiegel auf einem normalen Stand zu halten und das Rauchen aufzugeben. Ebenfalls ist es sehr wichtig, seinen Blutdruck und Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls einstellen zu lassen. Was von sehr vielen Menschen unterschätzt wird, ist der Flüssigkeitsbedarf unseres Körpers. Jeder Erwachsene sollte pro Tag mindestens 1,5 Liter trinken, am besten Mineralwasser oder ungesüßten Tee.

Und bei den leichtesten Symptomen unbedingt einen Arzt konsultieren, denn das kann ihr Leben retten.

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