Scharlach

Bei Scharlach handelt es sich um eine infektiöse Erkrankung, die in der Regel als Kinderkrankheit bekannt ist. Aber auch Erwachsenen könne an Scharlach erkranken. Bei Scharlach ist es nicht so wie bei vielen anderen Kinderkrankheiten, dass man nach einmaliger Erkrankung immunisiert ist. Scharlach wird durch die so genannten Streptokokken verursacht. Da es nun aber mehrere Arten von Streptokokken gibt, ist es auch möglich, mehrfach an Scharlach zu erkranken. Als Kinderkrankheit tritt Scharlach in der Regel zwischen dem dritten und zehnten Lebensjahr auf. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis vier Tage.

Nach dem Bundesinfektionsschutzgesetz besteht keine Meldepflicht bei Scharlach-Erkrankungen, mit Ausnahme von Sachsen und Thüringen, die per Gesetzerweiterung eine Meldepflicht eingeführt haben.

Wodurch wird Scharlach verursacht?

Die Krankheit ist ansteckend und wird in der Regel durch die Tröpfcheninfektion, das heißt durch Niesen, Husten oder feuchte Aussprache übertragen. Eine Übertragung durch Schmierinfektion, z.B. durch das Berühren von Türklinken oder Ähnlichem sind zwar sehr selten aber doch nicht gänzlich auszuschließen. Die Gefahr der Infektion besteht noch bis zwei Tage nach Beginn der Behandlung mit einem Antibiotikum, danach ist kein Ansteckungsrisiko mehr vorhanden.
Die direkten Scharlach-Verursacher sind nicht alleine die Streptokokken, sondern speziell deren giftige Stoffwechselprodukte (Toxine). Durch diese werden zum Beispiel auch die Veränderungen der Haut verursacht. Ohne diese Toxine verursachen die Streptokokken lediglich eine Rachen- oder Mandelentzündung.

Welche Krankheitssymptome treten auf?

Scharlach bricht zwei bis vier Tage nach der Infektion aus. Es gibt mehrere Schübe mit verschiedenen Symptomen. Am Beginn machen sich Erbrechen, Fieber und Schüttelfrost in Verbindung mit einer Rachenentzündung bemerkbar. Dazu kommen Schluckbeschwerden durch Halsschmerzen sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Die Lymphknoten im Hals schwellen sichtbar an und auf den geröteten Mandeln kann man kleine Eiteransammlungen entdecken. Am zweiten bis dritten Tag nach der Infektion treten weitere sichtbare Veränderungen auf. Die Zunge bekommt eine himbeerrote Färbung, der Rachenraum wird dunkelrot und die Mundschleimhaut fleckig.
Fast am ganzen Körper bildet sich ein Ausschlag, der in der Achsel und der Leistengegend beginnt, sich dann aber schnell ausbreitet. Der Bereich von Mund und Kinn bleibt jedoch von diesem Ausschlag verschont. Die Intensität des Ausschlages ist aber bei den einzelnen Erkrankten unterschiedlich ausgeprägt.
Nach zwei Wochen kommt es dann zur Schuppung von Fingern und Zehen, die sich auch über die ganzen Handflächen bzw. Fußsohlen hinziehen kann. Wurde also vorher aufgrund fehlender oder geringer Symptome der Scharlach nicht als solcher erkannt, kann man aufgrund der Schuppung die Diagnose auch noch nachträglich erstellen.

Behandlung

Da beim Scharlach ein hohes Risiko an Folgeerkrankungen besteht, sollte bei der Krankheit, bzw. verdächtigen Symptomen stets ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Sehr gute Erfolge bei der Behandlung werden mit dem Antibiotikum Penicillin gemacht, welches in der Regel für die Dauer von 10 Tagen eingenommen werden muss. Leidet der Betroffenen allerdings an einer Penicillin-Allergie, kann der Arzt auf ein Makrolid-Antibiotikum ausweichen.
Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die vorgeschriebene Menge des Antibiotikums eingenommen und auch der vorgeschriebene Zeitraum eingehalten wird. Ansonsten kann es zu Erkrankungen an Gelenken, Herz und Nieren kommen, die lebenslange Spätfolgen nach sich ziehen.
Neben der Behandlung der Erkrankung selbst können auch die Folgeerscheinungen gelindert werden, wie z.B. durch fiebersenkende Maßnahmen, Schmerzmittel und Linderung der Schluckbeschwerden.
Aufgrund eines hohen Bedarfs an Flüssigkeit muss auch für deren reichliche Zufuhr gesorgt werden. Als Flüssigkeiten gelten hier Mineralwasser, Tees usw. Keinesfalls Alkohol zu sich nehmen.
Da die Infektionsgefahr für Andere zwei Tage nach der Verabreichung des Penicillin nicht mehr gegeben ist, kann sich der Erkrankte am dritten Tag wieder unter Menschen begeben, das heißt: wieder den Kindergarten/die Schule besuchen, oder auch wieder zur Arbeit gehen, wenn es die Begleiterscheinungen zulassen.

Vorbeugung

Eine Vorbeugung durch Impfung ist bei Scharlach nicht möglich. Es können lediglich die Eltern erkrankter Kinder vorbeugend tätig werden, indem sie dafür sorgen, das ihre Kinder nicht unter Leute kommen, solange eine Infektionsgefahr besteht.
Ein lebenslanger Schutz besteht auch lediglich gegen die Gruppe der Streptokokken, an denen man erkrankt war. An anderen Gruppen dieses Bakteriums kann man durchaus noch einmal an Scharlach erkranken.

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