Krebsimpfung aus Tabak

Die gesundheitlichen Risiken und Gefahren des Rauchens sind hinlänglich bekannt und werden unter anderem auf jeder Zigarettenschachtel in Form eines plakativen Warnhinweises veröffentlicht. Offiziellen Schätzungen zufolge soll sogar ein Drittel aller Krebserkrankungen auf das Rauchen zurückzuführen sein, sodass ein regelmäßiger Tabakkonsum die Lebenserwartung drastisch vermindern kann.

Umso überraschender ist da die Tatsache, dass deutsche Forscher gegenwärtig an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Krebs arbeiten und hierfür Tabakpflanzen einsetzen. Auf den ersten Blick erscheint dieses Vorhaben vollkommen paradox, schließlich trägt Tabak in den Industrieländern für mehr als 30 Prozent aller Karzinome die Verantwortung.

Nichtsdestotrotz verläuft die Entwicklung äußerst positiv und die entsprechenden Wissenschaftler sind zuversichtlich, dass sie mithilfe der Tabakpflanze einen wirksamen Impfstoff gegen zumindest einige Krebsformen entwickeln können. Insbesondere der in Leverkusen ansässige Pharma-Konzern Bayer setzt auf die Tabakpflanze und will mit ihrer Hilfe den Traum von personalisierter Medizin wahr werden lassen.

Aktuell nehmen in den USA 20 Menschen, die unter Lymphdrüsenkrebs leiden, an einer Studie teil, in deren Rahmen Antikörper verabreicht werden, die in Tabakblättern gezüchtet wurden. So werden die Krebsviren in die Tabakpflanze eingebracht, die daraufhin Antikörper produziert, die auf die Struktur der Virushülle perfekt abgestimmt sind. Auf diese Art und Weise soll jeder Patient ein individuelles Medikament erhalten, dessen Antikörper personalisiert sind.

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