Hepatitis B
Bei der Hepatitis B handelt es sich um eine Infektionskrankheit der Leber, welche durch den Hepatitis-B-Virus (HBV) ausgelöst wird. Sie ist die weltweit wohl häufigste Infektionskrankheit, bei rund 35 % der Weltbevölkerung sind Antikörper im Blut nachzuweisen, was ein Zeichen für eine überstandene HBV-Infektion ist.
Die Hepatitis B ist eine meldepflichtige Infektionskrankheit, die aufgrund eines Teils der Übertragungswege auch als Geschlechtskrankheit gilt.
Es gibt zwei Sorten der Hepatitis B, einmal die akute Hepatitis und zum anderen die chronische Hepatitis. Von der Art hängt auch die jeweils notwendige Therapie ab.
Eine akute Hepatitis B verursacht kaum Beschwerden und wird daher auch oftmals gar nicht erkannt. Sie heilt in den meisten Fällen auch wieder ohne weitere Folgen aus. Die Inkubationszeit kann bis zu sechs Monate betragen. Der Hepatitis B Erreger ist ein doppelsträngiges DNA-Virus, welches mit 42 nm in etwa 150-mal so groß ist, wie ein rotes Blutkörperchen. Es nennt sich deshalb DNA-Virus, weil es Hinterlistigerweise seine Erbinformationen in die DNA der Leberzellen schreibt.
Etwa 5-10% der Hepatitis-Erkrankungen verlaufen chronisch, entweder aus einer akuten Hepatitis B heraus, sie kann aber auch direkt ab Infektion eine chronische Hepatitis sein.
Von chronischer Hepatitis B wird ausgegangen, wenn sich die Leberentzündung länger als 6 Monate hinzieht.
Die akute Hepatitis heilt in der Regel nach 2-6 Wochen aus, worauf im Blut Antikörper gefunden werden, die als Nachweis dienen. (Im Anschluss an die Heilung)
Ursachen einer Hepatitis B
Ursächlich für die Erkrankung an einer Hepatitis B ist eine Infektion mit den HB-Virus verantwortlich. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Infektion, da diese durch den Austausch von Körperflüssigkeiten geschieht. In sehr vielen Fällen wird die Hepatitis durch ungeschützten Sex über den Samen oder die Scheidenflüssigkeit übertragen, wobei allerdings kleinste Verletzungen oder Risse in der Haut, bzw. der Schleimhaut vorhanden sein müssen. Bei bestehenden, kleinen und großen Verletzungen ist eine Infektion auch über den Speichel, das Blut oder die Tränenflüssigkeit möglich. Das Virus muss nur eine Möglichkeit bekommen, in den Blutkreislauf einzudringen.
Aus diesen Gründen ist die Infektionsgefahr bei medizinischem Personal sehr hoch, wenn es mit Blut oder Blutprodukten zu tun hat. Eine weitere Verbreitungsgefahr besteht durch Drogenabhängige, wenn diese z.B. kein sauberes Spritzbesteck zur Verfügung haben und dieses Material untereinander teilen, durch unsauberes tätowieren oder Piercing oder auch bei Operationen, obwohl letzteres in unserer Hochtechnisierten Welt nicht mehr vorkommen dürfte. Rückläufig sind Infektionen durch Bluttransfusionen, da die Konserven mittlerweile unter anderem auch auf den HB-Virus getestet werden.
Es ist auch eine Ansteckung eines Neugeborenen durch die Mutter möglich, wenn diese mit dem Virus infiziert ist.
Symptome die bei einer Hepatitis auftreten
In vielen Fällen verläuft die Hepatitis B ohne, bzw. ohne nennenswerte Symptome und wird dadurch oft nur sehr spät, teilweise auch gar nicht erkannt. Sofern sich die Erkrankung nicht in eine chronische Hepatitis B wandelt, heilt die Infektion ganz von allein wieder aus, wobei die Antikörper ein Leben lang nachweisbar bleiben und so auch eine lebenslange Immunität gegen genau diesen Hepatitis B Erreger bilden. Sollten dennoch Symptome auftreten, wird es sich um folgende handeln:
Fieber, Müdigkeit, Übelkeit mit Erbrechen, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Gelenkschmerzen und Hautausschlag.
Ein Teil der Patienten bekommt zudem auch eine Gelbsucht bei der sich Haut und Augen gelblich färben, das Urin eine dunkle und der Stuhl eine helle Färbung annimmt.
Eine chronische Hepatitis B, die aufgrund fehlender Symptome und mangels anderer, geeigneter medizinischer Untersuchungen nie erkannt wird, ist ein extremer Risikofaktor für den Betroffenen. Zum einen ist er für die gesamte Zeit ein aktiver Überträger des Virus, zum anderen kann sich nach ca. 15 Jahren eine Leberzirrhose entwickeln, aus der auch Leberkrebs entstehen kann.
Diagnose zur Feststellung
Die Diagnose einer HBV-Erkrankung erfolgt über die Laborwerte des Blutes eines Betroffenen. Sind dort noch Virus-Antigene zu finden, ist dies ein Zeichen dafür, dass der Patient noch die aktive Erkrankung in sich trägt, oder aber ein ruhender Überträger der Krankheit ist.
Werden bei der Blutanalyse Antikörper gefunden, die vom körpereigenen Immunsystem gebildet werden oder durch eine Impfung entstanden sind, ist dies ein Nachweis dafür, dass der Untersuchte eine Infektion überstanden hat. Sowohl er als auch eine geimpfte Person sind nun ihr Leben lang immun gegen der Erreger der Hepatitis B, wobei bei geimpften Personen unter Umständen eine Auffrischung nach 10 Jahren nötig werden kann. Routinemäßig sollte bei der Diagnose auch eine Ultraschalluntersuchung der Leber erfolgen, um Veränderungen festzustellen oder auszuschließen.
Behandlung einer Hepatitis B
Bei einer akuten Hepatitis B ist eine Behandlung der Leberentzündung in der Regel nicht notwendig. Es werden bei Bedarf nur die Begleiterscheinungen gelindert. Der Patient sollte Bettruhe halten und dabei auf alles zu verzichten, was die Leber belasten könnte, das da wäre: Vollkommen auf Alkohol zu verzichten und nach Rücksprache mit dem Arzt Leberbelastende Medikamente möglichst abzusetzen/auszuschleichen.
Virushemmende Medikamente kommen nur bei einem sehr schweren Verlauf der Hepatitis mit drohendem Leberversagen zum Einsatz.
Die chronische Hepatitis wird ebenfalls mit Virushemmenden Medikamenten behandelt, darüber hinaus kann auch noch Interferon eingesetzt werden, die Behandlung mit Interferon ist allerdings auf 12 Monate begrenzt.
Als letztes Mittel, also wenn die Erkrankung zum Leberversagen führt, kommt noch eine Lebertransplantation in Betracht.
Vorbeugung
Vorbeugend kann man sich gegen die Hepatitis B impfen lassen, wobei nach 10 Jahren eine Auffrischungsimpfung erforderlich werden kann. Der Rat zu einer Impfung richtet sich hauptsächlich an Risikogruppen, wie z.B. Medizinisches Personal, Personen, die Umgang mit einem oder mehreren Infizierten haben und Drogensüchtige welche ihre Drogen spritzen.
Beim Geschlechtsverkehr sollte stets ein Kondom benutzt werden.
Medikamente gegen Hepatitis B
Gegen eine Hepatitis B können bei Bedarf Interferon und so genannte Virostatika eingesetzt werden. Aber niemals Medikamente ohne Anweisung eines Arztes einnehmen.