Die Darmspiegelung wird für die Untersuchung der unteren Verdauungsorgane eingesetzt. Die Gastroskopie beschäftigt sich hingegen mit den oberen Verdauungsorganen. Grundsätzlich wird zwischen 2 Methoden der Untersuchung unterschieden. Bei einer Untersuchung im Enddarm Bereich wird eine sogenannte Rektoskopie gemacht. Erstreckt sich die Untersuchung auf den gesamten Dickdarm Bereich so nennt man diese Art der Untersuchung Koloskopie. Egal welche Art der Untersuchung zum Einsatz kommt, beide unterschieden sich kaum zur Untersuchungsmethode der Magenspiegelung.

Koloskopie
Bei der Koloskopie wird für die Untersuchung ein Endoskop verwendet. Das Endoskop ist bei einer Koloskopie flexibel (bei der Endoskopie ist das Endoskop steif). Dieses wird vorsichtig durch den After, in den Dickdarm eingeführt. Dabei kann das Endoskop bis über 1,5 Meter in den Dickdarm vordringen. Direkt nach dem Dickdarm kommt der Dünndarm. Dieser kann noch bis zu 10 cm Untersucht werden. Weiter ist es nicht mehr möglich in diesen schwer zugänglichen Bereich vorzudringen.

Rektoskopie
Bei der Rektoskopie beschränkt sich der zu untersuchende Darmbereich auf den Enddarm. Diese Untersuchung ist wesentlich schnelle, unkomplizierter und schneller durchführbar als eine Koloskopie.

Der Darm ist durch seine zahlreichen Windungen und Kurven nicht einfach zu untersuchen. In der Darmspiegelung kann Luft in den Darm geblasen um wieder freie Bahn zu bekommen. Gelegentlich kann es vorkommen, dass der Schlauch des Endoskops durch Verengungen oder Verwachsungen behindert wird und so auch nicht mehr weitergeführt werden kann.

Leerer Darm ist wichtig
Bei der Koloskopie ist es sehr wichtig, dass der Darm so gut wie leer ist. Da ansonsten die Untersuchung nicht möglich ist. Mit der Reinigung des Darmes kann bereits vor der Eigentlichen Untersuchung zuhause begonnen werden. Dabei werden am Tag vor der Untersuchung nicht mehr alle bzw. nur mehr bestimmte Dinge gegessen. Besonders das Trinken von Wasser und abführenden Mittel ist erforderlich um den Darm zur Gänze zu entleeren.

Neben dieser „express Methode“ zur Darmreinigung, gibt es auch die Möglichkeit des Fastens über einen längeren Zeitraum. Diese Option bekommt allerdings nicht allen Menschen gleich. Daher wird grundsätzlich die „express Methode“ empfohlen.

Wird eine Rektoskopie durchgeführt, so reicht es wenn der Darm mit der Hilfe von einem Einlauf entleert wird.

Beruhigungsmittel bei der Untersuchung
Die Koloskopie greift tiefer in das Geschehen ein als die Rektoskopie. Daher wird die Koloskopie auch als unangenehmer von vielen Menschen empfunden. Es gibt die Möglichkeit ein Beruhigungsmittel, das die Untersuchung angenehmer gestaltet, zu verwenden. Dieses Beruhigungsmittel versetzt den Untersuchenden in eine Art Dämmerschlaf während der eigentlichen Untersuchung.

Dauer der Darmspiegelung

Die Darmuntersuchung dauert je nach Ausmaß knapp 20 Minuten. Sollten spezielle Maßnahmen wie z.B. das behandeln von Polypen im Darm (Krebsvorstufe) notwendig sein, kann sich die Darmspiegelung auch mehr Zeit in Anspruch nehmen. Mit der Hilfe des Endoskops können auch Gewebeproben entnommen werden. Damit ist es problemlos möglich auch in der Untersuchung selbst Probleme genauer zu diagnostizieren.

Komplikationen – Probleme bei der Darmspiegelung

Die Darmspiegelung ist grundsätzlich mit keinem hohen Risiko behaftet. In seltenen Fällen kann es zu Problemen beim Eingriff kommen, wo die Darmschleimhaut beschädigt wird. Dieser Fall ist aber wie bereits erwähnt sehr selten. In der Regel sind die Patienten mehr Müde (durch das Beruhigungsmittel) oder verspüren Blähungen nach der Behandlung.

Videoübertragung mit einer Pille und Enteroskopie
Die Untersuchungen der Verdauungsorgane (oberer und unterer Bereich) sind durch eine Endoskopie problemlos durchführbar. Anders sieht es da schon beim Dünndarm aus. Hier stößt der Endoskopie Schlauch an seine Grenzen. Dieser Bereich ist nur mit speziellen Instrumenten untersuchbar. Dieser Eingriff wird meist mit der Enteroskopie Methode durchgeführt.

Die Enteroskopie funktioniert gleich wie die Gastroskopie nur etwas umfangreicher. Diese Untersuchung ist nur in einem Krankenhaus, stationär durchführbar. Zum Einsatz kommt diese Form der Untersuchung in der Regel nur sehr selten.

Neue Form der Enteroskopie = Kapselendoskopie
Die wesentlich einfachere und unkomplizierte Untersuchung Kapselendoskopie mit der Videopille, ist  die Zukunft der Enteroskopie. Dabei wird eine kleine Tablette mit einer Videoeinheit geschluckt. Hierbei trägt man zusätzlich noch einen eigenen Gürtel am Bauch wo eine Sonde und die Batterien enthalten sind. Der Gürtel zeichnet die Aufnahmen aus dem inneren auf.

An dieser Untersuchungsmethode wird derzeit noch gefeilt und geforscht. Leider ist es noch nicht möglich die Kapsel zu steuern oder Gewebeproben zu entnehmen. Die Untersuchung selbst ist auf Grund der Neuheit auch noch relativ teuer. Es bleibt noch abzuwarten, wann die Kapselendoskopie die normale Endoskopie Methode ablösen wird.

Koloskopie zur Darmkrebsvorsorge
Eine der besten und effektivsten Methoden um Darmkrebs besonders in seinem Anfangsstadium (Polypen im Darm) zu entdecken und zu behandeln ist die Koloskopie. Diese Untersuchungsmethode ermöglicht es die Krebsbildung im Darm bereits bei der Entstehung zu entdecken bzw. zu verhindern.

Darmsterblichkeit um 80-90 % gesunken
Diese Untersuchungsmethode hat es möglich gemacht, dass die Darmkrebssterblichkeit auf 80-90 Prozent zurückgegangen ist. Aus diesem Grund ist es auch sehr empfehlenswert ab den 50 Lebensjahren eine Vorsorgeuntersuchung im Abstand von mindestens alle 10 Jahre zu machen.

Erblich – Familiär bedingtes Krebsrisiko
Gibt es Krebserkrankungen in der Familie oder Verwandtschaft, so ist es auf jeden Fall anzuraten, sich einer Beratung durch einen Experten zu unterziehen. Dieser kann Familiäre Risiken genau abschätzen und Hilfreiche Informationen zu erblich bedingtem Krebsrisiko und den empfohlenen Untersuchungszeiträumen beraten. Spezielle Genuntersuchungen können entscheidend sein, um höheres Krebsrisiko zu erkennen.

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