Bulimie

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Bild: Gerd Altmann/dezignus.com / pixelio.de

Der Name Bulimie kommt wieder einmal aus dem griechischen, dort “boulímía”, auf deutsch “der Ochsenhunger” genannt.

Wer an Bulimie (Essstörung) leidet, der befindet sich in einem sehr gefährlichen Teufelskreis. Hierbei treffen zwei vollkommen gegenteilige Pole aufeinander, zum ein Heißhunger, der auch zur Esssucht werden kann, auf der anderen Seite, das unbedingte Verlangen sein Gewicht zu halten oder möglichst auch noch abzunehmen.
Es gibt 2 verschiedene Typen von Bulimie-Erkrankten. Am häufigsten findet man die Bulimie-Typen, welche sich regelrecht “voll fressen” und direkt danach auf die Toilette rennen, um alles wieder zu erbrechen. Die zweite Möglichkeit bei dieser Art von Bulimie ist die Verwendung von harntreibenden Mitteln oder auch Abführmitteln.
Der zweite, weitaus seltenere Typ leidet auch an den Fressattacken, dieser Typ jedoch treibt danach Sport in ungesundem Übermaß und verschreiben sich dabei möglichst eine Nulldiät.
Das Krankheitsbild der Bulimie kommt überwiegend bei Frauen vor, bis zu 95 % der Erkrankten sind Frauen.

Wodurch wird eine Bulimie verursacht?

Eine rein wissenschaftlich Ursache habe die Forscher leider noch nicht erkannt, vermuten allerdings einen Zusammenhang mit der Magersucht, wobei ein Magersüchtiger an Bulimie erkranken kann und umgekehrt, obwohl Bulimiker in den meisten Fällen bei einem normalen Gewicht stehen bleiben.
Sehr wahrscheinlich liegt die Ursache im psychischen Bereich; der Betroffene hat einschneidende Erlebnisse gehabt.
Aber auch der Gesellschaft ist ein Teil der Schuld zuzurechnen mit diesem wahnsinnigen Schlankheitsideal. Dies ist auch ein Grund, warum meist Frauen daran erkranken. Ein männliches Modell darf muskelbepackt und stabil sein, wogegen die Damen möglichst dünn sein müssen.

Diagnose und Symptome

Da die Betroffenen es stets vehement abstreiten, an einer Bulimie zu leiden, sind bei der Erstdiagnose im heimatlichen Bereich Familie und Freunde/Bekannte gefragt, denn freiwillig wird der Bulimiker niemals einen Arzt aufsuchen.
Als erstes fällt bei den Betroffenen ihre übermäßige Fresssucht auf. Sie nehmen weitaus mehr zu sich, wie der gesunde Durchschnitt der Bevölkerung, nehmen aber dabei niemals sichtbar zu. Sie laufen nach jeder Mahlzeit umgehend zur Toilette.
Der Verbrauch an kohlehydratreichen Lebensmitteln ist sehr hoch, dies kann schon über das Einkaufsverhalten der Person festgestellt werden.
Auf ihren Körper angesprochen, empfinden sich an Bulimie Erkrankte stets zu dick und übergewichtig, egal wie schlank sie bereits sind. Sie haben zudem einen recht hohen Verbrauch an Abführmitteln, um ihrem Schlankheitswahn weiterhin zu frönen.
Äußerst sich die Bulimie aber durch abwechselnde Fressattacken und Diäten, fällt dies durch ein ständig wechselndes Körpergewicht, bzw. eine ständig wechselnde Figur auf.
Durch das ständige Erbrechen wird auch immer wieder Magensäure mit durch die Speiseröhre geleitet, wodurch diese langsam verätzt wird, was zu ständigen Halsschmerzen führen kann. Außerdem kann sich dadurch in der Speiseröhre starres Narbengewebe bilden. Selbst der Zahnschmelz wird durch die Magensäure angegriffen, so das Zahnschäden nach gewisser Zeit der Erkrankung nicht mehr auszuschließen sind.
Im großen ganzen kann eine Bulimie die gesamten Körperfunktionen so dermaßen durcheinander bringen, das irgendwann ein lebensbedrohlicher Zustand erreicht wird.

Behandlung der Bulimie

Da die Bulimie eine psychische Erkrankung ist, kann sie auch nur durch eine Psychotherapie behandelt werden. Eine Besserung kann nur eintreten, wenn der Betroffenen das Fehlverhalten einsieht und seine Essgewohnheiten umgehend normalisiert. Parallel zur psychologischen Behandlung kann auch die Beratung durch einen Ernährungsexperten sehr hilfreich sein.
Ist die Entstehung der Bulimie einem vergangenen, Tiefschürfenden Erlebnis zuzuordnen, so ist zuerst dieses zu verarbeiten, da ansonsten jede Therapie zum scheitern verurteilt wäre.
Der Bulimiker sollte sich zum Beispiel mittels eines Tagebuches vor Augen führen, wie krank sein Essverhalten tatsächlich ist, denn in Gedanken wird er das immer wieder verdrängen.

Es gelingt aber lediglich in 50 % der behandelten Fälle, eine komplette Heilung herbeizuführen. Eine Bulimie in fortgeschrittenem Stadium kann die Suizidgefahr erheblich erhöhen.

Vorbeugung

Einer Bulimie als Krankheit selbst kann man nicht vorbeugen. Es sind allerdings Familie, Freunde und Bekannte in der Pflicht, eine Verhaltensänderung zu erkennen, die auf eine Bulimie hinweisen kann, damit die Krankheit schon im Anfangsstadium erkannt wird und rechtzeitig behandelt werden kann.

Medikamente gegen Essstörungen

Begleitend zur Psychologischen Behandlung finden oftmals Antidepressiva, also so genannte Serotonin Wiederaufnahme-Hemmer, Verwendung.
Von der Verwendung von Diazepinen aus der Gruppe der Benzodiazepinen muss als Dauerbehandlung abgeraten werden, da diese Medikamente sehr schnell abhängig machen können. Und ein Medikamentenentzug ist kein Spaziergang..
Ansonsten sollte die Medikation selbstkritisch mit dem Arzt besprochen werden.

 

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