Blutvergiftung – Sepsis
Die Blutvergiftung, auch Sepsis genannt, wird von vielen Menschen sehr stark unterschätzt, obwohl es sich dabei nach Herz-Kreislauf und Krebs um die dritthäufigste Todesursache handelt. Bei einer Sepsis kann es zu lebensbedrohlichen Störungen der Lebensfunktionen kommen, weil hierbei viele schwere Körperreaktionen auf einmal zum tragen kommen.
Sobald sich eine Infektion über die Blutgefäße auf den ganzen Körper ausbreitet, spricht man von einer Blutvergiftung, die unbehandelt schnell zum Tode führen kann, da die Symptome unspezifisch sind und die Sepsis daher meist erst sehr spät erkannt wird..
Ursachen einer Sepsis
Der Name Blutvergiftung, so wie die Sepsis im Volksmund heißt, ist nicht einmal schlecht gewählt, da die Infektion über den Blutkreislauf weiter verteilt wird.
Erleidet der Körper einen Infekt, gelingt es dem Immunsystem in den meisten Fällen, die Infektion in dem Bereich festzusetzen, in dem sie entstanden ist und auch dort zu bekämpfen.
Eine Sepsis entsteht entweder durch eine Infektion, wie ein eitriger Zahn, eine Lungenentzündung, eine Hirnhautentzündung oder durch offenen Wunden, die Eintrittspforten genannt werden und mittels derer die Erreger dann in den Blutkreislauf gelangen.
Funktioniert allerdings das körpereigene Immunsystem nicht mehr so richtig, weil der Betroffenen, aus welchen Gründen auch immer, stark geschwächt ist, kann sich die Infektion mit ihren Toxinen mittels der Blutgefäße auf den ganzen Körper ausbreiten. Dadurch kann im schlimmsten Fall im Körper eine Kettenreaktion ausgelöst werden, weil die Abwehrzellen des Immunsystems für die Ausschüttung von Botenstoffen sorgen, die eine Reaktion wie zum Beispiel Schmerzen bewirken. Diese Botenstoffe bewirken wiederum die Ausschüttung andere Botenstoffe mit einer anderen Reaktion, die auch wiederum bekämpft werden muss. Im Laufe dieser Kettenreaktion kommt es auch irgendwann so weit, das der Körper nicht nur mehr mit der Bekämpfung der Infektionen überfordert ist, sondern sich selber angreift.
Personen mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders gefährdet, eine Blutvergiftung zu bekommen. Hierzu zählen Personen mit einer Krebserkrankung, Diabetespatienten und HIV-Infizierte.
Mit 45 % ist zählt die Lungenentzündung zu den häufigsten Verursachern einer Blutvergiftung.
Welche Symptome treten bei einer Sepsis auf
Das Gefährliche an einer beginnenden Sepsis sind die recht allgemeinen Symptome, von denen aus man auch auf etliche andere Krankheiten schließen kann. Zudem können die einzelnen Symptome einmal stärker, denn auch wieder schwächer auftreten, so das es die Blutvergiftung nicht wirklich leicht macht, entdeckt zu werden.
Treten einige der folgende Symptome zusammen, mehr oder weniger stark auf, könnte es sich um eine Sepsis handeln:
Wenn es sich um eine äußerliche Eintrittspforte handelt, kann diese Entzündet sein, anschwellen, starke Wärme ausbilden und schmerzhaft sein. Bildet sich dabei noch ein dunkler Strang entlang der Blutgefäße, muss es nicht unbedingt eine Sepsis sein, sonder kann sich auch um eine Entzündung der Lymphgefäße handeln.
Ein weiteres Anzeichen ist Fieber mit Schüttelfrost, vereinzelt kann aber auch Untertemperatur auftreten. Der Blutdruck fällt unter den normalen Wert in Verbindung mit einem schnelleren Herzschlag bis hin zu Herzrasen.
Wird die Infektion über die Blutgefäße bis ins Gehirn transportiert, macht sich dies durch Verwirrung des Patienten bemerkbar. Des Weiteren können auftreten: eine beschleunigte Atmung, Nierenfunktionsstörungen, Flecken auf der Haut ähnlich blauen Flecken vom Stoßen, Schmerzen, Austrocknen des Körpers und eine Benommenheit die bis zum Koma führen kann.
Wie wird die Blutvergiftung diagnostiziert?
Gerade aufgrund der wechselnden und sehr allgemein gehaltenen Symptomatik wird eine Sepsis oftmals erst sehr spät diagnostiziert. Ein erfahrener Arzt wird sich die Beschwerden anhören und im Risikofall eine Blutuntersuchung anordnen, eine Blutkultur anlegen und dann überprüfen, gegen welche Krankheitserreger vorgegangen werden muss.
Ist ein äußerlicher Infektionsherd vorhanden, kann unter Umständen bereits an diesen eine Sepsisrisiko erkannt werden.
Kann aber der Infektionsherd nicht so einfach lokalisiert werden, muss der Arzt Ultraschall bzw. Computertomografie (CT) einsetzen um eventuelle Flüssigkeitsansammlungen im Körper als Infektionsherd zu lokalisieren.
Die Behandlung
Bei der Erkrankung an einer schweren Sepsis ist oft ein langwieriger, intensivmedizinischer Aufenthalt in einer Klinik vonnöten. Wird die Sepsis früh genug erkannt, muss schnellstens eine intravenöse Behandlung mittels eines starken Antibiotikums erfolgen, da dies schon einmal die Bakterien hemmt oder sogar abtötet. Durch die Blutentnahme und die Entwicklung der Blutkultur kann der Arzt genauer erkennen, gegen welche Erreger er medikamentös vorgehen muss. Parallel dazu muss gegen die symptomatische Problematik vorgegangen werden, also Herzschlag und Blutdruck müssen normalisiert werden, es können fiebersenkende Mittel verabreicht werden.
Bei einer Intensivmedizinischen Behandlung kann eine Dialyse (Blutwäsche) zum Einsatz kommen, teilweise ist eine Beatmung des Patienten erforderlich und in schlimmsten Fällen muss sogar chirurgisch eingegriffen werden, wobei Infektionsherde im Körper gereinigt, entzündetes Gewebe herausgeschnitten oder gespült und Flüssigkeitsansammlungen entfernt werden müssen.
Vorbeugemaßnahmen
Man kann sich nicht zu 100% vor einer Blutvergiftung schützen, da man immer wieder mal kleine und Kleinstverletzungen hat, denen man keinerlei Bedeutung beimisst. Auf der anderen Seite begegnen wir im Alltag immer wieder den unterschiedlichsten Bakterien und Erregern. Das eine mit dem anderen gepaart kann bei ungünstigster Konstellation schon zu einer Infektion führen. Spielt dann das Immunsystem nicht mehr so mit, wie es sollte, kann man an der Sepsis erkranken.
Man sollte also stets darauf bedacht sein, ein funktionierendes Immunsystem zu haben, man sollte Infektionen möglichst sofort behandeln lassen und stets auch auf Hygiene achten.
Medikamente gegen eine Sepsis
Bei einer Sepsis kommen speziell Antibiotika gegen die jeweils nachgewiesenen Erreger zum Einsatz.